Smart Health - Pro und Contra
Lektion 4
Was wird die Zukunft bringen?
Irka: Es ist unglaublich, was durch Daten und Entwicklungen in der Technologie im Gesundheitsbereich alles möglich ist.
Sabina: Ich wünsche mir, dass einige Technologien vielleicht unsere Pflegekräfte entlasten könnten.
Irka: Das wäre auf jeden Fall ein Fortschritt. Wenn zum Beispiel durch optimierte Dienstpläne Arbeit in der Verwaltung wegfällt, hätten die Pflegekräfte wieder mehr Zeit für Bewohner und Patienten.
Irka: Manchmal frage ich mich schon, was diese Veränderungen für die Zukunft der Pflege bedeuten.
Sabina: Ich weiß, was du meinst. Ich habe mich auch schon gefragt, ob irgendwann ein Algorithmus besser als unsere Pflegekräfte weiß, wie es unseren Bewohnern geht.
Irka: Genau! Gerade in der Pflege ist der menschliche Kontakt so wichtig. Wird er vielleicht sogar gestärkt, weil wir bei bürokratischen Arbeiten entlastet werden, oder wird er irgendwann zu kurz kommen? Vielleicht werden Pflegekräfte in Zukunft sogar zu einem großen Teil durch Roboter ersetzt?
Data Science – für und wider
Im Gesundheitswesen ergeben sich kontinuierlich neue Anwendungsmöglichkeiten von „Data Science“, also der Auswertung großer Datenmengen. Gerade im Pflegesektor kann eine Automatisierung die Effizienz von Verwaltungsvorgängen steigern. Damit könnte den Pflegekräften mehr Zeit für die Bewohner*innen bleiben.
Eine Automatisierung beispielsweise mithilfe von Pflegerobotern könnte allerdings auch dazu führen, dass der zwischenmenschliche Kontakt reduziert wird. Bewohner*innen in Pflegeeinrichtungen könnten in der Folge vereinsamen, wenn Pfleger*innen sich allzu sehr auf die Maschinen verlassen. Außerdem treten bei neuen Systemen zu Beginn häufig Probleme auf, die Mehrkosten verursachen.
Aufgabe
Gut aufgepasst? Teste dein Wissen!
Mensch und Maschine
Das Gesundheitswesen ist ein hochsensibler Bereich, in dem jede neue Technologie umfangreich geprüft werden muss. Bei datenbasierten Technologien endet dieser Prozess jedoch nicht damit, sicherzustellen, dass ein System oder eine Maschine die richtigen Ergebnisse liefern.
Genauso wichtig ist eine korrekte fachliche und menschliche Interpretation dieser Ergebnisse. Daher ist es unerlässlich, das Fachpersonal in diesen neuen Methoden zu schulen und grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Daten zu vermitteln.
Menschen machen Fehler, deshalb mag die Vorstellung verlockend sein, Entscheidungen einer scheinbar unfehlbaren Maschine zu überlassen. Wir müssen uns also mit der Frage beschäftigen, wie viel Spielraum wir Maschinen und Algorithmen im Gesundheitsbereich einräumen wollen.
Klar ist: Schwerwiegende Entscheidungen im medizinischen Bereich sind Sache des Menschen. Datenbasierte Technologien können bei der Entscheidungsfindung unterstützen, sie sollten jedoch keine autonomen Entscheidungen zu einer Behandlung treffen.
Aufgabe
Welche Probleme ergeben sich durch menschliche und maschinelle Entscheidungen?
Prof. Dr. Thomas Neumuth ist Technischer Direktor des Innovationszentrums für Computerassistierte Chirurgie an der Universität Leipzig, wo unter anderem der „intelligente Operationssaal“ entwickelt wird.
Außerdem ist er Mitglied der Plattform „Lernende Systeme", einem Expert*innen-Netzwerk für Künstliche Intelligenz.
Soziale Roboter
Oft sind Pflegekräfte überlastet und können beispielsweise Bewohner*innen in Seniorenheimen keinen langen menschlichen Kontakt ermöglichen. Für die gesundheitliche Entwicklung der Menschen ist Zuwendung aber sehr wichtig.
In Japan wurden zu diesem Zweck sogenannte soziale Roboter entwickelt, die derzeit auch in Deutschland erforscht werden. Vor allem auf Menschen mit Demenz, die oft unter unkontrollierten Aggressionen oder Unruhe leiden, können sie eine beruhigende Wirkung haben. Ihr Einsatz kann dazu führen, dass weniger Beruhigungsmedikamente eingesetzt werden müssen.
Solche menschenähnlichen Roboter führen mit den Patient*innen Gedächtnis- oder Bewegungsübungen durch oder spielen mit ihnen. Außerdem können sie an die Medikamenteneinnahme und Termine erinnern oder vorher gespeicherte Fotos von Verwandten abrufen.
Ein anderes Beispiel ist die Nutzung von Roboter-Robben, die eher einem Kuscheltier nachempfunden sind. Diese Idee beruht auf einer Therapie mit Tieren, die aufgrund von Hygienestandards oder Tierhaarallergien nicht immer umgesetzt werden kann. Die Sensoren des Roboters registrieren, wenn er gestreichelt wird, und der Roboter kann dann mit Bewegungen darauf reagieren.
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