Augmented Reality in der Smart City
Lektion 1
Alternative Realität in der Stadt
Auf ihrem Spaziergang durch die Stadt ist Emilie nun ins WLAN der Stadt eingeloggt. Dabei entdeckt sie Neues.
Emilie: Das öffentliche WLAN ist schon praktisch. Mal schauen, welche spannenden Apps ich jetzt nutzen kann. Oh, diese App sieht interessant aus: Eine virtuelle Ausstellung hier im Park. Die App heißt „Augmented Reality Neustadt“. Was ist denn das, „Augmented Reality“? Das schaue ich mir mal an und installiere die App.
Von der neuen App ist Emilie total begeistert. Inzwischen ist sie im Stadtpark angekommen.
Emilie: Aha, wenn ich die App öffne, sehe ich durch die Kamera meines Smartphones nicht nur den Park, so wie er in Wirklichkeit ist. Es sieht so aus, als stünde dort jetzt eine Skulptur mitten auf der Wiese. Hat mir Anna neulich nicht von etwas Ähnlichem erzählt? Ich glaube, da ging es um ein Kunstwerk von Jeff Koons in New York. Ein toller Künstler! Jetzt können wir hier in Neustadt auch virtuelle Kunstaktionen erleben – das ist fast schon so, wie in New York zu sein!
Emilie fällt ein, was damals in New York mit dem virtuellen Kunstwerk geschehen ist.
Emilie: Damals hat ein Graffiti-Künstler die App gehackt und Graffiti auf der Skulptur hinterlassen. Ob das wohl auch bei uns passieren könnte? Jedenfalls spannend, was durch Augmented Reality im öffentlichen Raum möglich ist!
Wem gehört der öffentliche Raum?
Emilie: Ach, hallo Anna, du bist ja schon zu Hause!
Anna: Hey Mama!
Emilie: Ich war gerade im Park und habe diese neue Kunst-App ausprobiert, mit der konnte ich eine virtuelle Skulptur sehen. Echt spannend! Du hattest mir ja erzählt, dass bei einer solchen Aktion des Künstlers Jeff Koons in New York ein Graffiti-Angriff auf sein virtuelles Kunstwerk ausgeübt wurde.
Anna: Genau, damit wollte der Graffity-Sprayer ein Zeichen setzen. Damit brachte er die Frage auf, wer eigentlich Zugang zum öffentlichen Raum hat. Sein Graffiti-Zusatz zum Kunstwerk zeigt, dass hier einiges an Manipulation möglich ist.
Emilie: Stimmt, denn bei Augmented Reality oder kurz AR nutze ich ja nicht einfach nur eine App. Ich bin auch im öffentlichen WLAN unterwegs und muss dem Netzwerk und der App Infos geben. Meinst du, so kann auch ich manipuliert werden?
Anna: Soweit ich weiß, ist das Risiko noch nicht allzu hoch. Noch fehlen die technischen Möglichkeiten für eine große „AR-Cloud“. Aber ich habe gehört, dass wir dank AR schon in naher Zukunft visuelle Suchmaschinen nutzen können.
Emilie: Echt? Das klingt abgefahren! Und irgendwie auch praktisch.
Anna: Ja, das wäre praktisch, aber wir offenbaren dabei über unsere Daten auch unsere Interessen. Wenn du zum Beispiel ein schönes Kleid scannst, das jemand trägt, könntest du kurz danach Werbung erhalten, die solche Kleider zeigt.
Emilie: Hm, ich kann mir gut vorstellen, dass AR auch im Marketing oft eingesetzt werden könnte. Jan hat mir erzählt, dass er in der Doku gesehen hat, wo überall Werbung stehen könnte.
Anna: Werbung, soweit das Auge reicht … keine schönen Aussichten.
Emilie: Vielleicht sehen wir ja zukünftig sogar am Himmel Werbung, wenn wir AR-Apps nutzen oder AR-Kontaktlinsen tragen!
Anna: Genau, da wird es meiner Meinung nach dann wirklich zu viel. Auf der anderen Seite sehe ich aber auch positive Aspekte.
Emilie: Zum Beispiel?
Anna: Wir könnten alle an der Stadtplanung mitwirken. Kurze Umfragen wie „Was wünschen Sie sich an dieser Stelle in der Stadt?” wären eine tolle Sache. Das hat alles seine Vor- und Nachteile!
Emilie: Stimmt, das ist gar keine schlechte Idee!
Aufgabe
Deine Meinung ist gefragt!
Marketing im virtuellen öffentlichen Raum
Beim Thema Marketing muss Emilie an ihre Konten in den sozialen Medien denken. Da erhält sie oft erstaunlich personalisierte Werbung. Aber sie findet es angenehm, diese im öffentlichen Raum nicht zu sehen. Emilie weiß, dass Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz und Big Data schon sehr weit sind. Und es ist vielleicht auch ganz interessant, unterwegs oder beim Einkauf aktuelle Zusatzinfos direkt auf dem Smartphone zu sehen.
Aufgabe
Was denkst du?
Erläuterung:
Augmented Reality im öffentlichen Raum ist noch nicht sehr weit verbreitet. Viele der genannten Angebote gibt es aber schon, etwa die AR-Apps zur Einrichtung deiner Wohnung; andere sind in Entwicklung. Die vorgestellten Anwendungen zeigen, wie AR eingesetzt werden kann, um die Darstellung von Daten direkt in unsere Wahrnehmung der Umgebung zu integrieren. So können Informationen auch mehr Menschen zugänglich gemacht werden.
Schöne neue Welt dank Augmented Reality?
In Zukunft könnte die Interaktion mit der Smart City vor allem über ein AR-Interface, also zum Beispiel über eine App, stattfinden. Es gibt schon erste Versuche, intelligente Brillen einzusetzen. Schon jetzt kommt Augmented Reality mit Smartphones zum Einsatz. So erfreut sich AR bei Geolokalisierungs- oder Adventure-Spielen schon einiger Beliebtheit.
Wie bewegst du dich am besten durch einen derartigen öffentlichen Raum? Welche Daten möchtest du preisgeben? Viele Daten teilen wir trotz Sicherheitseinstellungen beim WLAN bisher, ohne dass wir uns darüber Gedanken machen. Einige dieser Anwendungen benötigen Standortdaten, beispielsweise über GPS. Diese Daten landen dann auch auf den Servern der entsprechenden Unternehmen, ohne dass man sich dessen immer bewusst ist.
Augmented Reality erweitert die Wahrnehmung der realen Welt um virtuelle Elemente. So können uns die verschiedenen Anwendungen von Augmented Reality den Alltag erleichtern und verschönern. Gleichzeitig arbeiten Apps mit AR dann besonders gut, wenn sie viele Daten verarbeiten und zusätzlich neue Daten sammeln, zum Beispiel über die Kamera. Ein bewusster und reflektierter Umgang mit AR-Apps ist daher besonders wichtig.
Wem die im Rahmen von AR erhobenen Daten gehören, wird noch diskutiert. Informier dich in den AGB der entsprechenden Apps darüber, welche Rechte du an Daten hast, die Unternehmen von dir erhoben haben. Beispielsweise gibt es soziale Medien, die von dir hochgeladene Bilder für eigene Werbezwecke nutzen dürfen.
Aufgabe
Auf den folgenden Bildern siehst du verschiedene Möglichkeiten, wie AR im Alltag zum Einsatz kommen kann. Ordne den AR-Apps Ihre entsprechende Funktion zu:
Erläuterung:
Augmented Reality erweitert die Wahrnehmung der realen Welt um virtuelle Elemente. So können uns die verschiedenen Anwendungen von Augmented Reality den Alltag erleichtern und verschönern. Gleichzeitig arbeiten Apps mit AR dann besonders gut, wenn sie viele Daten verarbeiten und zusätzlich neue Daten sammeln, zum Beispiel über die Kamera. Ein bewusster und reflektierter Umgang mit AR-Apps ist daher besonders wichtig.
Wem die im Rahmen von AR erhobenen Daten gehören, wird noch diskutiert. Informier dich in den AGB der entsprechenden Apps darüber, welche Rechte du an Daten hast, die Unternehmen von dir erhoben haben. Beispielsweise gibt es soziale Medien, die von dir hochgeladene Bilder für eigene Werbezwecke nutzen dürfen.