Persönliche Daten und Privatsphäre im Internet
Wie bestimme ich selbstverantwortlich über meine Daten?
Du bestimmst über deine Daten
In Deutschland haben Menschen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dieser etwas sperrige Begriff bedeutet, dass du darüber bestimmen darfst, welche deiner persönlichen Daten du preisgegeben möchtest und wie diese verwendet werden dürfen.
Dieses Recht auf Datenschutz gilt auch für Websites, da deren Betreiber nachvollziehen können, wie Menschen die Seite nutzen. Datenspuren hinterlässt man unter anderem durch "Cookies", kleine Dateien, in denen das Nutzungsverhalten gespeichert ist. Seit einigen Jahren gilt eine EU-einheitliche Regelung, die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Websitebetreiber müssen ausdrücklich um Zustimmung bitten, wenn sie bestimmte Daten erheben und speichern wollen.
Kaum jemand sieht sich die Details in einer Datenschutzerklärung zum Setzen von Cookies an. Viele klicken einfach auf „Okay”. Hier erfährst du nun, welchen Bedingungen du damit zustimmst, was du der Website damit erlaubst und welche Einflussmöglichkeiten du eigentlich hast.
Auch ohne Cookies hinterlässt du Datenspuren. Denn eine aufgerufene Website kann zum Beispiel erfassen, welches Betriebssystem und welchen Browser du nutzt, ob du einen Desktop-PC oder ein Smartphone verwendest und von wo – aus welchem Land, welcher Region, von welchem Ort aus – du dich ins Internet einwählst.
Inzwischen ist EU-weit klar geregelt, wer in welchem Umfang Daten über dich speichern darf, wann deine Zustimmung erforderlich ist und wann Daten wieder gelöscht werden müssen. Seit dem Inkrafttreten der DSGVO hast du mehr Kontrolle über deine persönlichen Daten und musst genauer darüber informiert werden, was andere mit deinen Daten tun. Das betrifft längst nicht nur digitale Medien, sondern nahezu jeden Bereich deines Lebens.
Wer nutzt meine Daten?
„Personenbezogene Daten” lautet das Stichwort: Darunter fallen grundsätzlich alle Informationen, die Rückschlüsse auf meine Persönlichkeit erlauben. Besonders geschützt sind Informationen über ethnische und kulturelle Herkunft, Religion, Weltanschauung, Gesundheit, Sexualität und Gewerkschaftszugehörigkeit.
Grundsätzlich dürfen Unternehmen, Behörden und Privatleute bestimmte Daten von mir verarbeiten – aber nur, wenn es einen Anlass dafür gibt! Das wäre beispielsweise, wenn ich mich für einen Newsletter anmelde, eine App nutze oder einen Antrag bei einer Behörde stelle. Meine Zustimmung erteile ich in der Regel schriftlich, oft auch digital durch das Setzen eines Häkchens in einer Checkbox, beispielsweise in Formularen.
Insbesondere bei Firmen, die schon lange am Markt sind, ist das Nachvollziehen von Einwilligungen manchmal schwierig: Da ich die Angebote schon eine Weile nutze, kann ich mich nicht mehr erinnern, ob ich den Nutzungs- und Datenschutzvereinbarungen irgendwann zugestimmt habe – und weiß nicht mehr, was sie beinhalten. Ich kann deshalb darüber jederzeit Auskunft verlangen.
Exercise:
Du kannst deine Zustimmungen zur Datennutzung über die „Cookie-Einstellungen” der jeweiligen Website ändern.
Zudem haben alle Webseiten und auch viele Apps einen Link zu den jeweiligen Datenschutzbestimmungen beziehungsweise zur „Datenschutzerklärung” (DSE). Dort kannst du noch einmal alles im Detail durchlesen, wozu welche Daten verarbeitet werden.
In manchen Fällen gibt es auch eine Version in einfacher oder sogar in Leichter Sprache – das macht es leichter, einen schnellen Überblick zu bekommen. Wenn dir Begriffe unklar sind, kannst du dich auf Websites wie verbraucherzentrale.de informieren.