Blogbeitrag EMC

KI-Campus im European MOOC Consortium: Digitale Bildung in Europa gemeinsam gestalten

Von Mike Bernd und weiteren Autor:innen
19.05.2022

Als erste Lernplattform aus Deutschland wurde der KI-Campus in das European MOOC Consortium (EMC) aufgenommen und erhält dadurch verstärkte Sichtbarkeit auf internationaler Ebene. Mike Bernd und Florian Rampelt verdeutlichen, wie die Arbeit des EMC einen gemeinsamen Bildungsgedanken in Europa stärkt.

Im Juli 2020 ging der KI-Campus mit ersten Online-Kursen, Videos und Podcasts live. Seitdem sind zahlreiche neue Lernangebote hinzugekommen. Sie richten sich an alle, die sich Wissen und Kompetenzen rund um Daten und KI aneignen möchten. Weniger als zwei Jahre nach dem Launch wurde der KI-Campus als erster Vertreter aus Deutschland Mitglied im European MOOC Consortium (EMC). Gemeinsam mit spannenden Vorreiter:innen aus ganz Europa möchten wir einen zukunftsfähigen europäischen Bildungsraum gestalten und international noch mehr Lernende erreichen.

Das EMC verfolgt das Ziel, „Massive Open Online Courses“ (MOOCs) und andere innovative, digitale Lernangebote in der Hochschulbildung zu stärken. Die Mitgliedschaft im starken Verbund bietet die Möglichkeit, digital gestütztes Lernen mit mehr als 400 Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen in der internationalen Bildungslandschaft zu verankern und auf dieser Grundlage gemeinsam eine europäische Idee zeitgemäßen Lernens zu entwickeln und umzusetzen.

Der Auftrag des EMC bestand zunächst darin, Vertrauen in MOOCs zu schaffen, um hochschulische Curricula mit digitalen Lernangeboten zu bereichern bzw. sinnvoll zu ergänzen. Mittlerweile haben sich die Arbeitsbereiche des größten Verbundprojekts von MOOC-Plattformen in Europa stark erweitert. Global vernetzte Lernplattformen wie Miríadax aus Spanien, FUN-MOOC aus Frankreich oder FutureLearn aus Großbritannien arbeiten im Konsortium heute unter anderem an einer standardisierten Zertifizierung passgenauer, modularer Online-Kursformate im beruflichen Fort- und Weiterbildungskontext. Der Bildungsgedanke hat sich mit der stetigen Ausweitung des Netzwerks an Partnern auf weitere Lebenskontexte ausgedehnt.

Diese zunehmend ganzheitliche Betrachtungsweise, die das digital gestützte Lernen nicht nur an Schule und Hochschule verortet, sondern die Wissens- und Kompetenzaneignung als lebenslangen Prozess sieht, entspricht auch der Perspektive des KI-Campus. Mit bedarfsorientierten Lernformaten für unterschiedliche Zielgruppen möchten wir KI- und Datenkompetenzen in der Breite der Gesellschaft stärken. Für den KI-Campus ist die Kooperation mit anderen Akteur:innen im Bereich offener, digitaler Bildungsangebote zentrales Leitprinzip, gerade auch über Ländergrenzen hinweg. Als Mitglied des EMC will der KI-Campus seinen Beitrag zur Stärkung von KI- und Datenkompetenzen auf europäischer Ebene ausbauen, am Aufbau europäischer Standards mitwirken und innovative europäische Bildungsökosysteme mitgestalten. Es besteht im EMC die klare Übereinkunft, dass nur starke Partnerschaften über Landesgrenzen hinaus den übergreifenden und nachhaltigen digitalen Wandel vorantreiben können.

Gemeinsam im Konsortium lassen sich Standards und übergreifende Formen der Qualitätssicherung entwickeln, die Vertrauen in veränderte Lernprozesse schaffen und die Anerkennung von Bildungsnachweisen ermöglichen. Hierbei können alle wichtigen Stakeholder aus den Partnernetzwerken der beteiligten Lernplattformen und Organisationen – von Studierenden über lebenslang Lernende bis hin zu Entscheidungsträger:innen in Bildungsinstitutionen – bei der Umsetzung der Vorhaben mitgenommen und aktiv eingebunden werden. Diese Potenziale einer nachhaltigen, partizipatorischen und demokratischen Transformation europäischer Bildungssysteme gilt es zu nutzen.

Die Grundlage insbesondere größtmöglicher Partizipation und Bedarfsorientierung bilden Chancengerechtigkeit und Offenheit, wenn es um die Entwicklung und den Zugang zu Bildungsressourcen geht. Diese Überzeugung ist Bestandteil der DNA des KI-Campus. Perspektivisch könnte ein entsprechender europäischer Bildungsgedanke Form annehmen, der gemeinsam durch starke europäische Akteur:innen getragen wird. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Mike Bernd
Mike Bernd
Teamleitung Lernangebote
Stifterverband

Mike Bernd koordiniert beim KI-Campus den Bereich Lernangebote und Ideenwettbewerbe. Zuvor war er als Manager für Qualitätssicherung bei Kiron Open Higher Education sowie als Instructional Designer an der HAW Hamburg tätig. Während seiner Zeit als Stellvertretender Projektleiter an der University of Shanghai for Science & Technology entwickelte er hybride Kursformate im Kontext der digitalisierten Lehre. Mike Bernd studierte u.a. Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin und Sinologie an der Humboldt Universität zu Berlin.

Florian Rampelt
Florian Rampelt
Leiter der Geschäftsstelle
Stifterverband
Florian Rampelt ist Programmleiter Digitale Bildung & Future Skills sowie Geschäftsstellenleiter des KI-Campus beim Stifterverband in Berlin. Zuvor war er stellvertretender Geschäftsstellenleiter des Hochschulforums Digitalisierung, Director of Education bei dem gemeinnützigen Start-up Kiron Open Higher Education und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Lehrerbildung an der Universität Passau. Florian Rampelt hat Staatswissenschaften (B. A.), Lehramt an Mittelschulen (1. Staatsexamen) und Bildungs- und Erziehungswissenschaften (M. Ed.) studiert. Der Bildungs- und Erziehungswissenschaftler arbeitet an einer zukunftsfähigen Aus- und Weiterbildung für die digitale Transformation. Seine Forschung fokussiert sich derzeit auf Wissen, Kompetenzen und Qualifikationen zu Künstlicher Intelligenz und Fragen der Anerkennung.