Kurze Geschichte der Kommunikationstechnologie
Datenfluss
Vom Wählscheibentelefon zum Global Village
In den letzten 25 Jahren hat sich die Art und Weise, in der wir miteinander kommunizieren, stärker verändert als in den 50 Jahren davor.
Werfen wir einen kurzen Blick zurück: Anfang der 1970er Jahre hatten praktisch alle Haushalte in Westdeutschland einen Telefonanschluss. Wichtige Rufnummern notierten Menschen handschriftlich, einmal jährlich erschienen dicke Telefonbücher, die auch in öffentlichen Telefonzellen hingen. Diese stellten für die meisten Menschen damals die einzige Möglichkeit dar, außerhalb einer Wohnung zu telefonieren.
In den 1990er Jahren kam es zu großen Veränderungen. Digitale Telefonanschlüsse wurden eingeführt, Menschen wählten sich mit seltsam piepsenden Modems ins Internet ein, um sodann minutenlang einer Webseite beim Laden zuzuschauen. Wer einmal abends zu lange im Internet surfte, konnte schnell auf exorbitante Rechnungsbeträge kommen, denn monatliche Flatrates inklusive Datenvolumen gab es nicht.
Damals kauften die ersten Menschen Mobiltelefone, die sie sich an den Gürtel hängten. In dieser Zeit wurden die Weichen gestellt für die Digitalisierung unserer Kommunikation.
Seit den 1990er Jahren gibt es erste Websites und seit Mitte der 2000er Jahre verfügen die meisten Menschen über ein Mobiltelefon. DSL-Internetanschlüsse laden Internetseiten in wenigen Millisekunden. Es gibt zahlreiche Online-Angebote, um etwa Preise zu vergleichen oder Bankgeschäfte zu erledigen.
Doch erst die Einführung von Smartphones hat nachhaltig die Art verändert, wie Menschen miteinander kommunizieren: Seitdem sind alle immer und überall erreichbar. Die Welt ist zu einem Dorf geworden, einem „Global Village“.
Die Menge der Daten nimmt Jahr für Jahr massiv zu. Deshalb schauen wir uns nun genauer an, welche Auswirkungen dies für jeden Einzelnen, die Gesellschaft und die ganze Welt hat.
Grenzenlos verbunden: Antje in Kiel und Carlos in Lima
Antje aus Kiel und Carlos aus Lima kennen sich aus einem gemeinsamen Studienjahr in Barcelona. Antje schreibt Carlos eine kurze Nachricht per Chat und fragt, ob er Zeit für ein Videogespräch hat. Nach wenigen Minuten sehen sich die beiden auf ihren Bildschirmen und unterhalten sich. Die Verbindung ist manchmal etwas ruckelig, doch sie können einander anlächeln und sogar Geräusche wie das Rauschen des Windes oder spielende Kinder im Hinterhof hören.
Antje und Carlos teilen über eine private Gruppe in einem sozialen Netzwerk regelmäßig Fotos und Videos und können sich über ihre Kinder und ihre Haustiere unterhalten – und das fast kostenlos! 20 Jahre zuvor wäre maximal ein Telefongespräch schlechter Qualität möglich gewesen, bei dem sie wegen der Kosten peinlich genau auf die Zeit geachtet hätten. Nun nehmen sie noch ein kleines Video für ihre gemeinsame Freundin Gwyneth aus Bristol auf, die in wenigen Tagen Geburtstag hat.
Exercise:
Bringe die Kommunikationstechnologien in die richtige zeitliche Reihenfolge.