KI an Hochschulen als konkretes Umsetzungsthema

Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem noch viel über das „Was“ und das „Ob überhaupt“ von KI gesprochen wurde, lag der Schwerpunkt auf der diesjährigen KI-Campus-Stage auf dem „Wie“: Wie werden notwendige Infrastrukturen zur KI-Nutzung zur Verfügung gestellt? Wie werden Lernassistenzsysteme entwickelt und wie wirken sie? Wie zieht KI als Unterrichtsfach in die hochschulische Lehre ein? Die Keynotes, Panels und Workshops boten konkrete Einblicke in den Einsatz und die notwendigen Ressourcen für KI in der Hochschulbildung. Es wurde klar, dass KI nicht mehr nur ein theoretisches Konzept ist, sondern aktiv in den Hochschulalltag integriert wird.

Lernassistenzen im Fokus

Ein besonderes Highlight war das Thema Lernassistenzen. Gerd Kortemeyer von der ETH Zürich sowie Quintus Stierstorfer und Felix Schiessl von der IU Internationalen Hochschule demonstrierten in ihren eindrucksvollen Keynotes, welche Ressourcen erforderlich sind, um effektive Lernassistenzsysteme zu entwickeln. Dabei wurde u. a. die Akzeptanz sowohl bei Studierenden als auch bei Lehrenden intensiv diskutiert.

Auch Interfaces zur Nutzung von LLMs (Large Language Models) in der Bildung, rechtliche und ethische Fragen, die Rolle der Hochschulen für den KI-Innovationsschub in Deutschland, ihre Funktion als Brückenbauer für KI-Talente, Responsible AI sowie Chatbots für den Studierendenservice wurden thematisiert.

Parallel zum Programm auf der Bühne ermöglichte der Workshop-Space im Außenbereich der Maschinenfabrik interaktive Austauschformate bei strahlendem Sonnenschein. Eine weitere tolle Ergänzung ergab die KI-Ausstellung mit aktuellen Projekten und Exponaten aus dem Heilbronner KI-Ökosystem und von überregionalen Partnern. Beliebtestes Selfie-Motiv war eindeutig der humanoide Roboter-Kopf der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM). In Interviews und Kurz-Statements konnten wir von unseren Speaker:innen persönliche Einschätzungen zur Bedeutung von KI für Hochschulen erfragen.

An alle Studierende: The U:FF-Stage is yours!

Unser besonderes Anliegen war es in diesem Jahr, auf der KI-Campus-Stage die Stimmen der Studierenden bei der Diskussion von Hochschulgestaltung lauter zu machen und stärker zu integrieren. Wir freuen uns, dass Studierende der HdM und der TUM mit anregenden Keynotes zur Zukunft der Hochschule dabei waren.

Mit Spannung haben wir außerdem die Ergebnisse unseres Student Calls erwartet. Drei Studierendenteams pitchten ihre innovativen KI-Ideen für den Hochschulbereich und stellten sich dem Publikumsvoting. Mete Saltik und Malisa Caliskan von der Uni Stuttgart gingen mit ihrem Projekt einer KI-Schreibwerkstatt als Gewinner:innen aus der Abstimmung hervor. Peter Hottum vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) moderierte den Pitch und steht dem Sieger-Team mit seinen Erfahrungen zu KI-Start-ups als Coach an der Seite. Ihr werdet bald mehr von Metes und Malisas Schreibwerkstatt hören!
 

Gemeinsam sind wir stärker!

Das Festival war geprägt von intensiven Diskussionen, viel Lachen, inspirierenden Momenten und einem starken Gefühl, gemeinsam an konkreten Lösungen für den Hochschulbereich zu arbeiten. Studierende, Hochschullehrende und -leitungen, Unternehmen, Kreative sowie Vertreter:innen aus Ministerien und Initiativen tauschten sich untereinander aus. Der Spontaneität waren keine Grenzen gesetzt: Aus einem Prompting-Workshop mit Stefan Göllner vom Stifterverband traten aus dem Publikum drei Freiwillige auf die Bühne und inszenierten einen geprompteten Dialog zwischen einem Chatbot, einem Lernenden und einem Lehrenden zur Frage, wer der bessere Dozent sei.

KI und Kreativität

Und auch die Kreativität darf bei KI nicht fehlen! Zur Netzwerkveranstaltung durften wir von Wayne Götz, einem Absolventen der Folkwang Universität der Künste, ein multimediales „Physical Theatre“ zur Interaktion zwischen Mensch und Maschine erleben. 

Der internationale „AI Song Contest“ beteiligte sich mit einem Wettbewerbsteilnehmer der Polytechnischen Universität Madrid. Adrian Garcia Griber hat eigens für das U:FF in Heilbronn mithilfe von KI aus Weltalldaten und Bachs fünfter Symphonie einen kurzen Jingle produziert. Damit war in der Maschinenfabrik immer klar hörbar, wann die nächste Session begann. Wie der Jingle entstanden ist, erfahrt ihr im Making-of-Video.
 

Takeaway

Das große Interesse und der lebhafte Austausch haben einmal mehr gezeigt, wie relevant KI und neue Technologien für Hochschulen sind. Die inspirierenden Vorträge, vielfältigen Workshops, spannenden KI-Exponate und zahlreichen Gespräche klingen jetzt noch nach: Es haben sich nachhaltige Projektideen aus dem U:FF ergeben, an deren Umsetzung aktuell gearbeitet wird. Die Formate, die Location, das einmalige Wetter und natürlich die Menschen waren für das U:FF in Heilbronn „the perfect match“. Ein großes Dankeschön an alle, die dabei waren und dieses Event ermöglicht haben!

💡 Ihr habt das Festival verpasst oder möchtet Beiträge der KI-Campus-Stage noch einmal ansehen? In unserer YouTube-Playlist findet ihr alle Mitschnitte. Viele schöne Fotos gibt es in unserer Flickr-Galerie.

Über das University:Future Festival

Das U:FF wurde vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) sowie von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) organisiert und vom Stifterverband unterstützt. Der KI-Campus gestaltete das Programm der Partnerbühne "KI-Campus-Stage" in Heilbronn und online im Livestream.

Über den KI-Campus in Heilbronn

Unter Leitung des Stifterverbandes baut der KI-Campus mit Förderung der Dieter Schwarz Stiftung einen regionalen Hub für Baden-Württemberg in Heilbronn auf. Der Hub stärkt den KI-Innovationsstandort Baden-Württemberg mit digitalen Lernangeboten zum Thema Künstliche Intelligenz und vielfältigen Community-Aktivitäten.

Der Hub ist Teil eines übergreifenden KI-Ökosystems, das mit dem Innovationspark für Künstliche Intelligenz (Ipai) derzeit in Heilbronn entsteht. Als Partner für die Bildungsaktivitäten des KI-Campus sind in Heilbronn unter anderem die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), die Hochschule Heilbronn, die Technische Universität München (TUM) und das Forschungs- und Innovationszentrum KODIS des Fraunhofer IAO beteiligt.